Da Kryptowährungen gerade einmal seit 10 Jahren bestehen ist die Blockchain-Technologie logischerweise immer noch in den Kinderschuhen. Daher folgt auch, dass längst nicht jeder etwas mit dem Thema Mining anfangen kann, auch wenn bereits ein paar Coins an den Börsen relativ erfolgreich Zustimmung ernten.
Hier eine kurze Erläuterung zum Mining:
Miner sind Personen, oder besser gesagt deren PCs, welche ein Programm laufen lassen, was den Konsensus, also die Übereinstimmung erzeugt, ob jemand tatsächlich eine gewisse Anzahl an Coins überwiesen bekommen hat. So wird verhindert, dass jemand bei einer rein virtuellen Währung den Code entschlüsselt und sich statt 100 gleich 1.000.000 Coins zukommen lässt. Denn nur, wenn mehr als die Hälfte aller Miner sagen, dass er 100 Coins bekommt, bekommt er diese auch. Ist ein Miner dabei, der sagt, er habe 1.000.000 Coins, so sind immer noch 51% des Netzwerkes anderer Ansicht. Allerdings gibt das System so keinen Anreiz, das Programm laufen zu lassen. Also bekommt jeder Miner für seine Arbeit – die Stromkosten – auch einen Anteil des überwiesenen Betrags. So kann man mit rein eingeschaltetem PC Coins verdienen, ohne dafür etwas tun zu müssen, nachdem das Programm eingerichtet ist. Damit man auch mit den Coins was anfangen kann, kann man diese an typischen Handelsbörsen handeln bzw. gegen „normale“ Währungen eintauschen.
Nun kam man auf die Idee, den eigenen PC zu übertakten, damit mehr Geld reinkommt. Dies ist klar machbar, zieht aber gewöhnlich noch mehr Strom, was in Deutschland bekanntlich enorm teuer ist. Aber statt rein zu übertakten lassen sich Grafikkarten und Prozessoren auch untervolten. So wird weniger Strom benötigt. Beides macht leider das System instabil. Die dritte Form des Tunings ist die Hardware zu erweitern, denn für Mining wird eigentlich nur die Grafikkarte beansprucht. Es gibt auch die Möglichkeit, per Prozessor zu minen, aber dies hat sich als ineffizient herauskristallisiert.
Also betrachten wir hier nun die ganzen Komponenten und was es zu beachten gibt.
Motherboard/Mainboard:
Das Motherboard ist das Herz eines jeden PC’s und somit auch des Mining-Rig’s. Für das Mining gibt es bereits spezielle MBs, die sehr viele PCIexpress-Steckplätze für Grafikkarten bieten. Das macht das System kostengünstiger als MBs mit weniger Steckplätzen, wenn man genügend Geld für die Anschaffung von 19 oder mehr Grafikkarten hat.
-Die derzeit meisten Steckplätze bietet das ASUS B250 MINING EXPERT mit 19 Anschlüssen. (Stand Juli 2018) Allerdings muss man sehr aufpassen, wenn man solche MBs kauft, denn speziell bei diesem im Handel käuflichen MB für Endverbraucher gibt es ein Detail, dass nicht auf der Verpackung steht! Sollte man meinen, man könne einfach alle 19 Grafikkarten anschließen, die PCIe haben, dann liegt man falsch. Um die letzten 6 PCIe-Slots nutzen zu können, benötigt man laut Hersteller zwingend 8 Grafikkarten, die den speziellen Chip P106 haben. Nein, der GP106 aus gewöhnlichen GTX 1060 Grafikkarten funktioniert nicht! Komisch ist, dass diese auf den ersten acht Plätzen angeschlossen werden müssen, damit die letzten 6 Plätze funktionieren. Anscheinend sollen auch P104-Chipsätze funktionieren, wie ich aus zwei voneinander unabhängigen Quellen in Erfahrung bringen konnte. Auch gibt es Unterschiede zwischen AMD- und nvidia-Karten. Aber jetzt wurde genug von dem speziellen MB geschrieben.
-Nützlich für den Start des Systems sind bereits auf dem MB aufgelötete Ein/Aus- und Resetschalter, wie sie beim ASRock H110 Pro BTC zu finden sind. So braucht man nicht extra einen Schalter kaufen, Jumper, Büroklammer oder Schraubenzieher nutzen.
-Ein weiterer nützlicher Faktor ist die Möglichkeit, mehrere Netzteile per 24Pin-ATX anzuschließen. Das erleichtert den Umgang bei mehreren Netzteilen. Auch dies findet man auf dem B250 MINING EXPERT.
-Quasi alle MBs auf dem heutigen Markt bieten die Möglichkeit per Netzwerk zu Booten (PXE im BIOS), sodass eigentlich kein Speicher im Rig benötigt wird. Hierfür sollte ein zentrales NAS (network attached storage) für alle Rigs ausreichen, worüber ich allerdings noch keinerlei Erfahrungsberichte gefunden habe geschweige denn weiß, ob es tatsächlich möglich ist. (Dieser Teil ist auch bei der Festplatte zu lesen)
Netzteil:
Das Netzteil oder englisch power supply unit (PSU) ist zuständig für die Stromversorgung des gesamten Systems. Die Wahl des richtigen Netzteils ist immens wichtig!
-Zum einen hat jedes Netzteil unterschiedlich viele Anschlüsse unterschiedlicher Anschlussmöglichkeiten. So hat ein günstiges Netzteil 2, 3 oder 4 x 6Pin-PCI, ein hochwertiges dagegen schnell 10 x 6+2Pin-PCI davon, die für leistungsstarke Grafikkarten benötigt werden. Doch auch S-ATA-Anschlüsse sind sehr wichtig, denn diese versorgen meist die Riser mit der benötigten Power. Weiter unten wird erklärt, was Riser sind.
-Die maximale Belastbarkeit des Netzteils ist genauso wichtig, wie die Anschlussmöglichkeiten. Denn wenn man viele Grafikkarten anschließt, benötigt man auch SEHR VIEL Strom. So gibt es Netzteile, die für 350 oder 500 Watt ausgelegt sind. Diese verkraften aber nicht einmal eine nvidia GeForce GTX 1080 TI in Zusammenhang mit der restlichen Hardware. So ein Netzteil ist fürs Mining nicht geeignet. Andere hingegen besitzen kräftige Komponenten, die über 2000W aushalten. Automatisch findet man dort auch viele Kabel dran.
-Aber die maximale Leistung des Netzteils ist nicht ausschlaggebend, denn man möchte ja das Rig rund um die Uhr betreiben. Für 24/7-Betrieb ist ein geringerer Wert anzunehmen, der in der Beschreibung zu lesen ist. Dieser Wert ist letztendlich der Wert, der uns immer mit genügend Strom versorgt, anderenfalls geht es schnell kaputt, oder es schaltet sich aus.
-Ein nicht wichtiger Faktor ist die Modularität der Kabel, sodass man sie ausstecken kann, wenn sie nicht benötigt werden. Das sorgt für ein sauberes Kabelmanagement und einfachere Verlegung der Kabel. Das ist nicht unbedingt nötig, aber bei fast allen großen Netzteilen dabei, schön anzusehen und erleichtert den Anschluss.
-Sehr hochwertige Netzteile bieten zusätzliche Informationen per Netzwerkanbindung.
-Allerdings ist das Label „80+“ von IMMENSER Bedeutung bei jahrelanger Nutzung des PSUs. Dieses Label besagt, wie effizient das PSU den Strom weiterleiten kann. Denn das Netzteil selbst verbraucht auch Strom und unterliegt somit einem Wirkungsgrad. So gibt es mehrere Effizienzgrade des Labels, welche
80+
80+ Bronze
80+ Silver
80+ Gold
80+ Platinum
80+ Titanium
lauten. Sie reichen bei unterschiedlicher Belastung von ca. 80 – 96% Effizienz. Diese Effizienz-Grade machen schnell 100€ im Monat für den Stromverbrauch aus!
-Ein großer Irrtum besteht bei der Angabe der maximalen Auslastung, also zum Beispiel 1200W. Diese Angabe besagt NICHT, wieviel Watt maximal an der Steckdose gemessen werden dürfen. Was das Wattmeter an der Wand sagt, errechnet sich so:
Wattmeter = momentan benötigter Strom + Effizienz-Grad vom 80+-Label
Wenn nun dein Netzteil eine Auslastung von 800W auf 24/7 zu bieten hat und ein 80+ Titanium-Label besitzt, so darf das Wattmeter maximal 851W an der Steckdose anzeigen. Alles darüber ist auf Dauer schädlich. Nachzulesen sind die 80+-Varianten auf Wikipedia unter https://de.wikipedia.org/wiki/80_PLUS
Prozessor:
Der Prozessor oder englisch central processing unit (CPU) wird im Allgemeinen für das Schürfen von Kryptowährungen so gut wie gar nicht benötigt und kann somit der billigste sein, der für den Sockel auf dem MB deiner Wahl passend ist. Es ist auch möglich mit CPUs zu schürfen, allerdings stehen dort Stromverbrauch und Ertrag längst nicht in einem so guten Verhältnis wie bei Grafikkarten. Der Prozessor ist hauptsächlich mit verantwortlich für die Geschwindigkeit des Bootvorgangs, der bei der Einstellung des Systems eine Rolle spielt. Ist das System einmal perfekt eingestellt, so wird der Prozessor quasi null benötigt. So ist es höchstens eine Überlegung wert, wenn man mehrere Rigs anschaffen will, dafür dann einen guten Prozessor zu kaufen, damit man alle Rigs einstellen kann (was SEHR zur Verzweiflung führen kann!) und diesen danach durch einen sehr günstigen austauscht.
-Bei original verpackten Prozessoren werden Lüfter mitgeliefert, dadurch braucht keiner zusätzlich gekauft werden, Wärmeleitpaste inklusive.
Arbeitsspeicher:
Arbeitsspeicher oder englisch random access memory (RAM) ist wie auch der Prozessor kaum nötig. So reicht es beispielsweise, 4GB RAM für 13 Grafikkarten zu verwenden. Doch manche MBs geben in der Anleitung empfohlene 8GB an. Auch die Timings (CL) und Dualchannel sind bei den Berechnungen unwichtig. So kann man auch hier den günstigsten Riegel kaufen, der zur Spezifikation des MBs passt.
Festplatte:
Bei der Festplatte unterscheidet man zwischen HDD (hard disk drive) und SSD (solid state drive). HDDs besitzen eine längere Lebensdauer als SSDs, sind dafür aber wesentlich langsamer und verbrauchen mehr Strom, wobei beides beim Mining kaum ins Gewicht fällt. Sie sind nur ausschlaggebend in der Geschwindigkeit des Bootvorgangs und der Größe des Speichers.
-Bei der Größe sollte man darauf achten, diese bei vielen angeschlossenen Grafikkarten nicht zu klein zu verwenden. Läd man beispielsweise die komplette Blockchain für Ethereum herunter, so sind schnell ein paar hundert GB weg. Nun muss noch ein Betriebssystem (OS) drauf und es darf der virtuelle Arbeitsspeicher (pagefile) nicht vergessen werden, der schnell 50GB betragen kann. Kommt das Herunterladen von Blockchains nicht in Betracht, so reichen 128 GB.
-Wer nun auf Design steht, der wird möglicherweise eine spezielle SSD nehmen, die zum Beispiel per m.2-Slot direkt auf das MB geschraubt wird. Diese Option bieten nicht alle MBs und es gilt dies nachzuschlagen. Diese Variante ist gewöhnlich besonders schnell aber auch noch sehr teuer.
-Quasi alle MBs auf dem heutigen Markt bieten die Möglichkeit per Netzwerk zu Booten (PXE im BIOS), sodass eigentlich kein Speicher im Rig benötigt wird. Hierfür sollte ein zentrales NAS (network attached storage) für alle Rigs ausreichen, wenn man groß ins Mining einsteigen möchte, worüber ich allerdings noch keinerlei Erfahrungsberichte gefunden habe geschweige denn weiß, ob es tatsächlich möglich ist.
-Es gibt aber Coins auf dem Markt (Burstcoin, SIA, STORJ), die nicht per Grafikkarte oder CPU schürfen, sondern per Speicherplatz. So bietet Storj die Möglichkeit, seinen vorhandenen Speicher für andere Nutzer weltweit zur Verfügung zu stellen. Hierbei werden die Daten natürlich verschlüsselt, sodass keiner sie lesen kann, außer dem eigentlichen Inhaber. Der Coin vergütet dann den Bereitsteller des Speichers. Burstcoin werden durch Speicherplatz vergütet. Auch SIA bietet ein ähnliches System. Allgemein gilt diese Methode für sehr energiesparend und ist in Anzahl der Festplatten pro System kaum zu bändigen. Also gilt es zu wissen, ob man jene Coins (zusätzlich) verwenden möchte. Das macht das Gesamtsystem rentabler, allerdings bieten andere Kryptowährungen meist mehr Ertrag.
-Alternativ zur Festplatte können auch USB-Sticks verwendet werden, um von dort das Betriebssystem zu starten. Das ist eine kostengünstige Lösung. In der Regel reichen hierbei 8GB Speicher.
Grafikkarte:
Die Grafikkarte oder englisch graphics processing unit (GPU) ist mit MB und PSU das wichtigste Teil eines effizienten Mining-Systems. Hier sollte man auf Energieverbrauch und Leistung achten. Allerdings ist gleichzeitig genau jenes sehr schwer zu ermitteln. Denn die Leistung bekommt man nur durch Tests heraus, wenn die Hersteller keine Angaben zu den Hashes machen. Jene bekommt man ausschließlich bei speziellen Mining-GPUs vorweg übermittelt, und auch dann nur für eine einzige Kryptowährung, zumeist Ethereum. Daher wurden von lieben Menschen im Internet Listen angelegt, die einen ganz groben Vergleich bieten. Aber jene Listen sind sehr ungenau, da sich der Strom an der Steckdose, am Gesamtsystem per Programm oder an jeder Grafikkarte per Programm messen lässt. Auch die Hashrate ist extrem unterschiedlich wenn verschieden übertaktet/untervoltet wird. Und dann ist nicht einmal klar, ob das System stabil arbeitet, wie viele Grafikkarten verbaut sind und welche Mining-Software in welcher Version benutzt wurde.
-Der Arbeitsspeicher der GPU ist ein nicht ganz unwichtiger Teil. Denn gerade der wichtigste Coin für GPUs ist Ethereum. Dieser ist größtenteils ASIC-resistent, was auch an dem DAG-File liegt. Leider wird dieser im Laufe der Jahre immer größer, sodass dieser bereits 3GB übersteigt. So wird in nicht allzu langer Zeit die Masse mit 4GB Speicher jenen Coin nicht mehr schürfen können. Das hätte einen rapiden Abfall der Difficulty zur Folge und wird sich auf dem Marktpreis ausschlagen. Doch vermutlich wird Ethereum bis dorthin zu proof of stake (PoS) wechseln. Zusätzlich bieten unterschiedliche Hersteller des verbauten RAMs unterschiedliche Geschwindigkeiten.
-Wohl alle massetauglichen GPUs am Markt werden für den PCIe-Slot gefertigt, der für die Geschwindigkeit des Minings der wichtigste Part bei der Übertragung zum MB ist. Daher ist dies zwingend erforderlich, aber überall zu finden.
-Spezielle Mining-GPUs besitzen keinen Anschluss für den Monitor. Dies gilt es zu bedenken, wenn man nur solche kaufen möchte. Dann muss man den Monitor zwingend an das MB anschließen, was manch einer Software zum Verhängnis und somit inkompatibel oder weniger effizient wird.
-GPUs mit AMD-Chipsatz bieten noch zusätzlich zur Übertaktung das Flashen des BIOS der GPU an. Hier ist Vorsicht walten zu lassen, denn ein fehlerhafter Flash lässt sich nicht immer rückgängig machen! Dann ist die Karte Müll und man hat mehrere hundert Euro in kurzer Zeit verbrannt. Garantie gibt es dafür keine, wobei nicht alle Verkäufer/Hersteller das prüfen. Doch viele Menschen zieht die extra Leistung an. So wurden bei mir aus einer RX 470 4G aus 24MH/s 30MH/s.
-Auch nvidia-GPUs kann man flashen, aber hierzu fand ich keine Erfahrungsberichte.
-nvidia-GPUs haben auch eine geringere Anlaufzeit beim Booten.
-Die oberen PCI-Anschlüsse an leistungsfähigen GPUs sind sehr wichtig bei der Auswahl des richtigen Netzteils. Sie geben in der Regel vor, wie viele Netzteile man benötigt.
-Sogenannte Mini-GPUs sind zwar schön klein. Allerdings bieten sie nur einen Lüfter, englisch fan, auf der GPU. Will man möglichst viel aus der GPU rauskitzeln, so wird sie in der Regel recht heiß, was schnell zum Tod der GPU führen wird. Daher sind 2 Lüfter definitiv besser, ganz große GPUs haben sogar 3 davon. Doch will man das Mining mit dem eigenen Gaming-PC betreiben, der meist im eigenen (Jugend-)Zimmer steht, so ergibt sich daraus ein starker Geräuschpegel, der einen nicht mehr schlafen lässt. Nebenbei gibt es starke Abwärme. So kann ich im Winter mit 20 mittelstarken Grafikkarten meine 50qm-Wohnung beheizen, ohne Geld für Heizung ausgeben zu müssen. Das sind im Jahr bei mir immerhin 400€, die dann in die VIEL höhere Stromrechnung fließen.
Riser:
Der Riser ist für viele GPUs im System zwingend erforderlich, denn so viel Platz bietet ein MB nicht. Daher werden Riser, was auf Deutsch etwa Verlängerungssteckplatz bedeutet, per PCIe x16 unter die GPUs gesteckt. Sie bieten nur geringen Halt bei der Aufstellung, daher sind Rahmen oder Gehäuse für den Transport des gesamten Rigs von großer Bedeutung.
-Sie gibt es in unterschiedlichen Versionen, wobei sich mir dessen Bedeutung noch nicht erschloss. Hat man aber die Möglichkeit, so sollte man, wie bei jeder Software auch, auf die neueste Version achten.
-Des Weiteren verfügen sie über das Verlängerungskabel zum PCIe x1-Slot auf dem Motherboard, welches für gewöhnlich per USB 3.0 und einem kleinen Adapter übertragen wird.
-Der Stromanschluss wird größtenteils per Adapter von 6Pin-PCI auf S-ATA angeschlossen. Es gibt auch andere Varianten wie 4Pin-Molex zu S-ATA oder direkt verlötetem S-ATA auf dem Riser. Eine gute Alternative, um möglichst flexibel zu sein, sind Riser mit allen drei verlöteten Anschlüssen. Sie bieten GROSSE Flexibilität beim Anschluss an das Netzteil, wenn dessen Stecker ausgehen.
-Manche Riser bieten zusätzlich kleine LEDs, die z.B. die Stromzufuhr anzeigen. Ich persönlich finde sie unsinnig, sie ziehen nur zusätzlich minimal Strom. Andererseits sind sie hilfreich bei falscher Verkabelung oder Defekt.
-Manche Molex-Adapter werden leider heiß, wenn zuviel Abwärme darauf geblasen wird oder die Grafikkarte selbst keinen 6Pin-PCI bietet. Denn die 4adrigen Molex sind nur für 24 Watt ausgelegt. Doch ein PCIe x16, der auf dem Riser verbaut ist, will eventuell 75 Watt. Dabei schmoren die Adapter durch (was bei mir der Fall war) und können zu Kabelbrand führen!!!! Daher gilt grundsätzlich bei Kauf solcher Riser zu beachten, dass die Grafikkarten einen 6Pin-Anschluss bieten!
Maus:
Eine Maus (mouse) wird für ein Rig nicht benötigt, denn jenes soll ja möglichst ohne Zutun immer arbeiten. Nur für Einstellungszwecke kommt sie zum tragen. Sie kann von Altbestand aus der Garage genutzt werden. Baut man mehrere Rigs, so wird die Maus immer von einem zum nächsten mitgenommen, um Kosten zu sparen. Per Netzwerküberwachung kann der Heim-PC genutzt werden, um mehrere Rigs gleichzeitig zu kontrollieren und nichts umstecken zu müssen. Alte PS/2-Geräte werden beim Einstecken erst nach dem Start des Rigs nicht erkannt. Es gilt grundsätzlich jene vorher einzustecken.
Tastatur:
Gleiches gilt für die Tastatur, englisch keyboard. Auch dieses wird gleich gehandhabt wie die Maus. Alte PS/2-Geräte werden beim Einstecken erst nach dem Start des Rigs nicht erkannt. Es gilt grundsätzlich jene vorher einzustecken.
Monitor:
Wenn man den Monitor permanent eingeschaltet lässt, so ist wichtig, dass jener sparsam ist. Mein alter Röhrenmonitor frisst 80W, das sind im Monat schnell 15€, wenn man ihn nicht ausschaltet.
Auch hier gilt gleiches wie bei Maus und Tastatur, abgesehen von PS/2, was für Monitore nicht verfügbar ist. Dafür gibt es viele andere Anschlussmöglichkeiten, die da wären VGA (alter Standard), DVI (man achte auf ‚-A‘ oder ‚-D‘, sie sind nur bedingt kompatibel), HDMI oder Displayport. Sollte der Monitor dermaßen alt sein, dass er noch keinen digitalen Anschluss hat, so muss man einen sogenannten D/A-Wandler kaufen, der gerne schnell 20 Euro kostet.
Internet-Anschluss:
-WLAN ist sehr praktisch bei der Verkabelung, hat aber einen bedeutenden Nachteil: Mining-Programme haben Probleme damit, sodass bei mir ständig Verbindungsunterbrechungen da waren, die meist 20s dauerten, bis sich die Software wieder mit der Welt verbunden hat. Das ist nicht tragisch, schmälert aber durch geringere Effizienz den Gewinn. WLAN-Extender oder -Verstärker sind hier gänzlich unbrauchbar.
-Die beste Variante wird das gute alte LAN-Kabel sein, das keine weiteren Anforderungen benötigt. Man kann auch mehrere Rigs per LAN-HUB anschließen. Es gibt keine Probleme wie zu geringe Übertragungsraten bzw. Flaschenhals.
-Powerline ist das Internet aus der Steckdose. Es ist die teuerste Variante. Hierzu habe ich keine Berichte gelesen, doch eins gibt es zu beachten: Wohnt man in einem Haus mit mehreren separaten Wohnungen, die aber alle privat genutzt werden, z.B. Kinder, Eltern, Großeltern, so hat man gewöhnlich mehrere Stromkreise, also Stromzähler. Was beim WLAN verlockend ist, alle mit einem Router zu versorgen, geht hier nicht. Jeder Stromkreis braucht seine eigenen Powerline-Adapter.
Adapter:
ALLE FOLGENDEN ANGABEN SIND OHNE GEWÄHR UND NICHT EMPFEHLENSWERT!!!
Ist die Versuchung groß, so ist ein Wattmeter an der Steckdose unabdingbar, wenn das Netzteil keinen entsprechenden Schutz bietet und sich selbst abschaltet!
-1x 4Pin-Molex auf 3x S-ATA:
Wie oben bereits erwähnt können diese Adapter verwendet werden, wenn einem die S-ATA- Anschlüsse ausgehen. Man beachte dabei den Abschnitt Riser. Wichtig ist allerdings, dass bei Verwendung von einem Molex an einem Riser diese Grafikkarte nicht für Gaming oder sonstige energiehungrige Dinge verwendet wird, da dann dieser 24W-Molex bis zu 75 Watt benötigt!
-1x 8Pin-CPU auf 2x 6+2Pin-PCI:
Diese Variante kann genutzt werden, wenn man mehrere Netzteile oder ein Netzteil mit 2 CPU- Anschlüssen besitzt. Der sonst nutzlose Anschluss kann dann bis zu 2 weitere GPUs oder Riser mit Strom versorgen. Bei 1x 6-Pin-PCI funktioniert das problemlos, auch Riser werden keine Probleme bereiten. Doch 2x 6+2Pin zu verwenden könnte vermutlich zu Kabelbrand führen, denn so werden vom CPU-Stecker bis zu 300W abverlangt!!!
-1x 6+2Pin-PCI auf 2x 6Pin-PCI:
Laut Spezifikationen sollten aus 6+2 150W abgezweigt werden können. Da 6Pin nur 75W bietet, geht die Rechnung eigentlich auf. Doch Erfahrungswerte besitze ich hier keine. So kann man statt einer gleich zwei GPUs oder Riser anschließen, solange sich an den GPUs nur 6Pin-Anschlüsse befinden.
-Benötigt man mehrere Netzteile, hat aber nur einen 24Pin-Anschluss auf dem MB, so gibt es Adapter, die sich zwischen beide Netzteile und MB anschließen lassen. Sie leiten einfach das Signal durch, dass das zweite Netzteil benötigt, um sich einzuschalten. Diese nennen sich dual power supply adapter, kann man aber umgehen, wenn man einfach zwei Drähte richtig verbindet wie auf dem Bild zu sehen ist. Jene sind bei einem 24Pin-Anschluss die Pins 16 und 18.
-Adapter gibt es auch für den Steckplatz, wo man eine SSD auf das MB aufschrauben kann. Hier kann dann daraus ein zusätzlicher PCIe-Anschluss gemacht werden, der einen weiteren GPU-Slot darstellt. Auf YouTube findet man selten eine solche Kombination, scheint aber zu funktionieren, ich konnte es jedoch noch nicht testen.
-Sogenannte 1x PCIe to 4x PCIe-Extender oder -Adapter sollen angeblich an den PCIe-Anschlüssen Platz für bis zu 4 Grafikkarten bieten. Bei mir funktionierte das allerdings mit dem ASRock-MB nur bedingt. Da ich zwei solcher Extender besitze, probierte ich es aus, es klappte schon, dass 2×4 Grafikkarten angeschlossen waren, aber danach ließen sich nur 5 weitere Slots mit GPUs belegen. So konnte ich 13 GPUs an 7 Slots betreiben, weitere Slots waren aber nicht zu gebrauchen. Andere hatten anscheinend mehr Glück, konnten aber teils nicht alle Steckplätze auf den Extendern nutzen.
Rahmen:
Der Rahmen oder das Gehäuse sollte viel Luftzufuhr bieten. Die Abwärme der GPUs ist sehr groß. Sie überhitzen sonst schnell. Entweder schalten sie sich ab, takten sich runter oder sterben. Einige Rahmen, die im Internet dafür angeboten werden, bieten bereits zusätzliche Lüfter an. Ansonsten sind sie nur für den Transport bzw. die Aufstellung gut. Es gibt unterschiedliche Varianten:
-Holzrahmen können einfach selbst gebaut werden und sind daher billig, doch die permanente Abwärme schwärzt das Holz etwas und es könnte sich durch Gewicht und Wärme verformen.
-Metallrahmen sind nicht so einfach handzuhaben, da hier statt mit Schrauben oft mit Kabelbindern gearbeitet werden muss.
-Server-Gehäuse bieten sich bei sehr wenig Platz im Raum an, diese benötigen aber zwingend extra Lüfter für die Wärmeabfuhr und werden dann sehr laut.
-Metallständerregale mit Gitterboden sind praktisch für mehrere Rigs und bieten gute Belüftung
-Transportfähige Kleiderschränke bieten rundherum eine Schutzhülle aus Stoff, sodass man Löcher hineinschneiden kann, die gezielt die Wärme ab- bzw. Kälte zuführen. Hierbei baut der ein oder andere gerne eine Klimaanlage vorne an, was in Deutschland aufgrund der hohen Strompreise ineffizient ist.
-Kühlboxen werden meist bei den kleineren ASICs verwendet, da sie günstig und gut isoliert sind. Zwei Löcher rein, ein extra Lüfter für die richtige Zirkulation, Zu- und Abluftschlauch dran und schon ist alles gut verpackt.
Kühlung:
Man kann nicht nur mit den bereits häufig erwähnten Lüftern kühlen. Größtenteils unbekannt ist Ölkühlung. Hierbei wird das gesamte wärmeproduzierende Equipment komplett in Öl getaucht. Das hört sich im ersten Moment kurios an, ist aber tatsächlich möglich. Denn Öl ist ein wesentlich schlechterer Stromleiter als Wasser. Nachteilig ist hier die „Sauerei“, die entsteht, wenn man Teile herausnehmen muss. Wer sich da aber nicht auskennt, der sollte es bleiben lassen. Einfaches Sonnenblumenöl eignet sich nämlich nicht. Es wird ranzig. Dann gibt es noch die Zähflüssigkeit, Viskosität genannt, die dafür sorgt, dass die Wärme nicht schnell genug wie im Wasserkochtopf nach oben abgeleitet wird. Auch bildet zum Beispiel ein Aquarium nicht genügend Oberfläche, dass das Öl schnell abkühlen kann. Hier muss ein Radiator her, der auch etwas Strom benötigt. So kann die gasförmig gewordene Flüssigkeit kondensieren und abtropfen. Natürlich sollte wegen der entstehenden Gase ein geschlossenes System verwendet werden, sonst ist bald nichts mehr da. Auch kann es sonst gesundheitlich bedenklich sein, da es kein reines Öl ist, denn wie viele wissen, verdampft Öl nicht so schnell, daher die Zusätze. Es gibt fertig gemischte Mittel von der Marke 3M, die sind aber extrem teuer. Da kostet der Liter schnell 100€. Diese sind aber unschädlich, haben einen sehr niedrigen Siedepunkt und es haftet nicht an Komponenten, sodass sie eine sogar leicht reinigende rückstandslose Wirkung haben. Ein solches Ölbad ersetzt alle Lüfter im System, die dann abmontiert werden sollten und kann den Stromverbrauch mindern. Allerdings sind die Anschaffungskosten extrem hoch.
ASICs:
Die leistungsfähigere Alternative zu „normalen“ PCs sind so genannte ASIC-Miner. ASIC steht für application-specific integrated circuit und bedeutet anwendungsspezifische integrierte Schaltung. Diese ASICs bilden eine komplette eigene Einheit, die außer LAN-Kabel und Netzteil keine weiteren Komponenten benötigen. Kurze Einrichtung per Heim-PC, und schon surren die Lüfter sehr laut. Fertig. Nix weiter. Der Nachteil an diesen Geräten ist hohe Nachfrage, die sie recht teuer macht. In der Regel muss man einen 4stelligen Betrag hinblättern. Kommt ein besonders effizienter ASIC auf den Markt, so wird der Betrag von Drittanbietern auch mal 5stellig. Ob sich die Sache dann noch lohnt, ist einzig abhängig von der Zeit. Denn besteht für einen Algorithmus ein bisher nur kleiner Markt an GPUs, und plötzlich kommt so ein ASIC auf den Markt, dann ist er anfangs sehr wertvoll, da er zusätzlich zur sehr guten Leistung einen sehr geringen Stromverbrauch gegenüber Rigs hat! Aber die nächste Generation dieser Miner lässt nicht lange auf sich warten und sie werden in kürzester Zeit unrentabel. Das passiert zumeist innerhalb eines Jahres. Dennoch scheinen sie sich zu lohnen. Übrigens sind sie dafür verantwortlich, dass sich Bitcoins mit GPUs nicht mehr schürfen lassen.